PTBS-Behandlung

Infografik PTBS. PTBS-Behandlung.

Die Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) kann Ihnen helfen, die Kontrolle über Ihr Leben zurückzugewinnen. Psychotherapie ist die primäre Behandlungsmethode, manchmal ergänzt durch Medikamente. Eine PTBS-Behandlung kann Symptome erheblich reduzieren oder vollständig beseitigen. In vielen Fällen, insbesondere wenn EMDR-Therapie angewendet wird, sind nur wenige Sitzungen erforderlich.

Die Behandlungsdauer kann jedoch länger sein, wenn eine Person mehrere, langanhaltende oder wiederholte traumatische Erlebnisse erfahren hat. Weitere Faktoren, die die Dauer der Behandlung beeinflussen, sind die Schwere der PTBS, Begleiterkrankungen im Bereich der psychischen Gesundheit und die Komplexität der Traumaverarbeitung.

In der Barends Psychology Practice bieten wir Online-Therapie mit Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) sowie Expositionstherapie zur Behandlung von PTBS an, da beide Methoden hochwirksam und kosteneffizient sind [1]. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über verschiedene PTBS-Behandlungen und deren Wirksamkeit.

   

Bei der Barends Psychology Practice wird eine Behandlung der Posttraumatische Belastungsstörung angeboten (auch online). Besuchen Sie Registrieren, um eine erste kostenlose Sitzung zu vereinbaren.  

 

Themen:

 

Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR)

EMDR-Behandlung – 8 Phasen: Behandlungsplanung, Vorbereitung, Bewertung, Desensibilisierung, Installation, Körperscan, Abschluss und Nachbewertung. PTBS-Behandlung.

Laut Francine Shapiro kann PTBS entstehen, wenn ein traumatisches Ereignis die normalen kognitiven und neurologischen Bewältigungsmechanismen überfordert. Dies kann dazu führen, dass die Erinnerung unangemessen gespeichert und verarbeitet wird, wodurch sie von den normalen neuronalen Netzwerken des Gehirns isoliert bleibt. Das Ziel von EMDR ist es, diese belastenden Erinnerungen neu zu verarbeiten, ihre emotionale Wirkung zu verringern und gesündere Bewältigungsmechanismen zu entwickeln.   Wirksamkeit von EMDR: EMDR ist ebenso wirksam wie die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) [1],[2],[3], erfordert jedoch oft weniger Sitzungen. Ein großer Vorteil von EMDR ist, dass Patientinnen und Patienten keine Details ihres Traumas teilen müssen, wenn sie dies als zu schmerzhaft oder beschämend empfinden. Selbst ohne spezifische Gespräche kann EMDR äußerst effektiv sein.  

Wie funktioniert die EMDR-Behandlung?

EMDR besteht aus acht Phasen, die alle für die PTBS-Behandlung entscheidend sind. Ursprünglich wurde EMDR für persönliche Sitzungen entwickelt, kann jedoch auch online durchgeführt werden, sofern eine geschulte EMDR-Therapeutin oder ein geschulter EMDR-Therapeut die Behandlung begleitet. Wir haben ein Formular für traumatische Ereignisse bereitgestellt, das Sie vor Ihrer ersten EMDR-Sitzung ausfüllen können. Falls Sie Fragen haben, kontaktieren Sie uns gerne.

 

Phase 1 – Behandlungsplanung

Damit EMDR am effektivsten ist, muss das repräsentativste Bild eines traumatischen Ereignisses ausgewählt werden. Bei mehreren traumatischen Erlebnissen beginnt die Behandlung in der Regel mit dem belastendsten, frühesten oder bedeutendsten Ereignis. Falls eine Patientin oder ein Patient keine Details über das Trauma mitteilen möchte, kann sie oder er dem Ereignis und dem gewählten Bild einen Namen geben. Die Therapeutin oder der Therapeut stellt neutrale Fragen, wie z. B.: „Sehen Sie sich selbst auf dem Bild?“

 

Phase 2 – Vorbereitung

Die Therapeutin oder der Therapeut bereitet die Patientin oder den Patienten auf EMDR vor, indem sie/er den Prozess erklärt, ein Gefühl von Sicherheit vermittelt und Entspannungstechniken einführt.

 

Phase 3 – Bewertung

Die Wahl des richtigen Bildes zur Verarbeitung ist entscheidend. Die falsche Bildauswahl kann die Wirksamkeit von EMDR verringern. Manche traumatischen Erlebnisse bestehen aus mehreren Bildern, die priorisiert werden müssen. Zur Bewertung des Belastungsgrades wird die Subjective Units of Disturbance Scale (SUDS) verwendet, die von 0 (neutral) bis 10 (maximal belastend) reicht. Die Therapeutin oder der Therapeut identifiziert außerdem negative Überzeugungen, die mit dem Trauma verbunden sind, und hilft, positive Alternativen zu etablieren.

 

Phase 4 – Desensibilisierung

Die Therapeutin oder der Therapeut führt die Patientin oder den Patienten durch eine bilaterale Stimulation (z. B. Augenbewegungen, Klopfen oder Geräusche), um die emotionale Belastung zu reduzieren.

 

Phase 5 – Installation

Sobald das Belastungsniveau (SUDS) 0 oder 1 erreicht, wird die positive Kognition verstärkt. Dies wird mit der Validity of Cognition (VoC)-Skala gemessen, die von 1 (überhaupt nicht wahr) bis 7 (vollständig wahr) reicht.

 

Phase 6 – Körperscan

Ein Körperscan hilft, verbleibende physische Spannungen im Zusammenhang mit dem Trauma zu identifizieren. Dieser Schritt erhöht die Wirksamkeit von EMDR, indem er verbleibende körperliche Symptome anspricht.

 

Phase 7 – Abschluss

Die Therapeutin oder der Therapeut und die Patientin oder der Patient besprechen die Erfahrungen der Sitzung, mögliche Nebenwirkungen und die Bedeutung eines Tagebuchs, um emotionale Veränderungen zu verfolgen.

 

Phase 8 – Nachbewertung

Zu Beginn der nächsten Sitzung überprüft die Therapeutin oder der Therapeut, ob das verarbeitete Bild noch Belastung auslöst. Falls ja, wird die Desensibilisierung fortgesetzt. Falls nicht, gilt das Bild als neutralisiert – es sei denn, es treten neue Traumata auf.

 

 

Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)

KVT zielt darauf ab, negative Gedankenmuster zu verändern, die zu PTBS-Symptomen beitragen. Durch die Hinterfragung irrationaler Ängste und den Austausch belastender Gedanken hilft KVT, PTBS-bedingten Stress zu reduzieren.

KVT bei PTBS umfasst typischerweise Expositionstherapie und kognitive Umstrukturierung. Die kognitive Umstrukturierung konzentriert sich darauf, dysfunktionale Überzeugungen im Zusammenhang mit dem Trauma zu erkennen und herauszufordern, z. B. Selbstvorwürfe oder Gefühle der Hilflosigkeit. Durch diese Techniken ermöglicht KVT den Betroffenen, ihr Trauma auf eine anpassungsfähigere Weise zu verarbeiten, was Stress reduziert und die Alltagsbewältigung verbessert.

Wirksamkeit der KVT KVT ist eine sichere und wirksame Behandlung für sowohl chronische als auch akute PTBS. Sie ist zudem die am häufigsten verwendete PTBS-Behandlung in den USA.

 

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PTBS-Behandlung – Expositionstherapie

Die Expositionstherapie ist ein zentraler Bestandteil der KVT bei PTBS und hilft Betroffenen, sich schrittweise mit traumaassoziierten Erinnerungen, Emotionen und Situationen auseinanderzusetzen, die sie vermeiden. Dies geschieht in einem sicheren und kontrollierten Rahmen, wodurch die Wirkung dieser Auslöser allmählich nachlässt. Es gibt verschiedene Formen der Exposition, darunter imaginative Exposition (das wiederholte Durchleben des traumatischen Ereignisses in Gedanken und dessen detaillierte Beschreibung) und in vivo Exposition (das direkte Konfrontieren realer Situationen, die an das Trauma erinnern, aber nicht tatsächlich gefährlich sind). Wirksamkeit der Expositionstherapie Die Expositionstherapie ist eine hochwirksame Behandlung für sowohl akute als auch chronische PTBS. hochwirksame Behandlung.

 

 

Medikamentöse Behandlung von PTBS

Medikamente werden in der Regel begleitend zur Therapie verschrieben, da sie PTBS-bedingte Flashbacks oder belastende Emotionen nicht vollständig beseitigen.   Antidepressiva – SSRI (Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) sind die am häufigsten verschriebenen Medikamente bei PTBS. Sie können Ängste, Depressionen und Panikattacken lindern, benötigen jedoch 6 bis 8 Wochen, um ihre Wirkung zu entfalten. Allerdings sind SSRI nicht immer wirksam:
  • Nur 2 von 4 klinischen Studien fanden heraus, dass SSRI wirksamer als ein Placebo (eine Scheinbehandlung) waren.
  • Patienten müssen oft mehrere SSRI ausprobieren, bevor sie ein geeignetes Präparat finden.
  • Für weitere Informationen zu SSRI siehe unseren Abschnitt zur Behandlung von Depressionen.
 

PTBS-Behandlung – literatur

[1] Rothbaum, B. O., Astin, M. C., & Marsteller, F. (2005). Prolonged exposure versus eye movement desensitization and reprocessing (EMDR) for PTSD rape victims. Journal of Traumatic Stress: Official Publication of The International Society for Traumatic Stress Studies, 18, 607-616.

[2] Lee, C., Gavriel, H., Drummond, P., Richards, J., & Greenwald, R. (2002). Treatment of PTSD: Stress inoculation training with prolonged exposure compared to EMDR. Journal of clinical psychology, 58, 1071-1089.

[3] Seidler, G. H., & Wagner, F. E. (2006). Comparing the efficacy of EMDR and trauma-focused cognitive-behavioral therapy in the treatment of PTSD: a meta-analytic study. Psychological medicine, 36, 1515-1522.