Was ist Posttraumatische Belastungsstörung?

Die Exposition gegenüber Trauma kann zu langfristigen Konsequenzen führen [1], einschließlich der Entwicklung einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Trauma ist eine wahrgenommene Erfahrung, die eine Bedrohung für Verletzung, Tod oder körperliche Unversehrtheit darstellt und Gefühle von Hilflosigkeit, Angst und Schrecken hervorruft [2]. Beispiele für traumatische Ereignisse sind Autounfälle, sexuelle und körperliche Übergriffe, Mobbing und Naturkatastrophen. Trauma kann während eines einzelnen Ereignisses (akut) oder infolge wiederholter (chronischer) Exposition auftreten [2].
Jeder kann im Laufe seines Lebens ein traumatisches Ereignis erleben: Trauma macht keinen Unterschied hinsichtlich Geschlecht, Alter, sexueller Orientierung, Rasse oder ethnischer Zugehörigkeit. In den Vereinigten Staaten wird geschätzt, dass etwa 6-7 % der Bevölkerung irgendwann in ihrem Leben Posttraumatische Belastungsstörung erfahren werden [3].
Auf dieser Seite werden die Unterschiede zwischen posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS), komplexer PTBS und posttraumatischem Stress diskutiert. Kurz gesagt, die Unterschiede sind:
- Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine psychische Störung, die das Leben von Betroffenen erheblich beeinflusst. Es gibt vier Symptomcluster: Vermeidung, Betäubung, Übererregung und Wiedererleben/intrusive Symptome.
- Komplexe PTBS ist eine Entwicklungs-Traumastörung, die nach wiederholter, chronischer oder verlängerter Traumatisierung entstehen kann, wie beispielsweise bei sexuellem Missbrauch in der Kindheit oder häuslicher Gewalt. Diese Arten von Traumata lösen oft komplexere Reaktionen aus, darunter Schwierigkeiten bei der emotionalen Selbstregulation, ein negatives Selbstbild und Beziehungsprobleme [4].
- Posttraumatischer Stress (auch bekannt als akute Belastungsstörung) ist ein Zustand, den Menschen nach der Exposition gegenüber einem traumatischen Ereignis erleben können. Bis zu 30 Tage nach dem traumatischen Erlebnis können Personen Posttraumatische Belastungsstörung-ähnliche Symptome aufweisen, die jedoch in der Regel innerhalb dieses Zeitraums abklingen, da die Person das Erlebnis ausreichend verarbeitet hat.
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Themen:
Was ist posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)?
Im Gegensatz zu dem, was manche Menschen in den sozialen Medien behaupten, ist das Erleben, Beobachten oder Erfahren eines traumatischen Ereignisses nicht dasselbe wie das Vorliegen einer posttraumatischen Belastungsstörung. Manchmal kann ein Ereignis schockierend, verstörend oder beunruhigend sein und erhebliche Angst, Stress oder Panik auslösen – alles normale Reaktionen auf traumatische Erfahrungen. Die meisten Menschen beruhigen sich innerhalb von Stunden oder Tagen. Bei einigen kann ein traumatisches Ereignis jedoch länger als eine Woche (bis zu fast einem Monat) anhalten, bevor die Symptome verschwinden. In solchen Fällen spricht man von einer akute Belastungsstörung.
Posttraumatische Belastungsstörung ist eine psychische Störung, die das Leben von Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann. Sie kann auftreten, nachdem jemand ein traumatisches Ereignis erlebt, beobachtet oder davon erfahren hat, bei dem es zu einer Bedrohung des Lebens, sexueller Gewalt oder schweren Verletzungen kam [1]. Häufige Beispiele für traumatische Ereignisse sind Autounfälle, Naturkatastrophen, sexueller/körperlicher/emotionaler Missbrauch und Raubüberfälle.
Laut dem Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen (5. Auflage; DSM-5; American Psychiatric Association, 2013) umfasst PTBS vier Symptomgruppen:
- (1) Vermeidung,,
- (2) emotionale Taubheit,,
- (3) Übererregung und
- (4) Wiedererleben bzw. aufdringliche Symptome (z.B. unerwünschte Gedanken, Flashbacks, Albträume).
Personen mit PTBS können Folgendes erleben:
- Albträume und Flashbacks des Ereignisses
- Vermeidung oder emotionale Taubheit in Bezug auf traumatische Erinnerungen
- Starke Angst
- Übererregung
- Schlafstörungen
Prävalenz von PTBS
Obwohl fast jeder im Laufe seines Lebens traumatische Ereignisse erlebt, entwickeln die meisten keine PTBS. Etwa 3–4,4 % der Menschen entwickeln irgendwann in ihrem Leben PTBS (die Prozentsätze können je nach Land/Region variieren) [4],[5],[6]. PTBS-Symptome verschwinden in der Regel innerhalb weniger Wochen oder Monate ohne Behandlung. Bei einigen Betroffenen halten die Symptome jedoch an und beeinträchtigen das tägliche Leben. Ohne angemessene Behandlung kann PTBS jahrelang andauern. Um festzustellen, ob Sie möglicherweise an PTBS leiden, füllen Sie unsere PTBS-Fragebogen aus, um sofortige Ergebnisse zu erhalten. Wir bieten Online-Behandlungen für PTBS, komplexe PTBS und PTSan.
Posttraumatische Belastungsstörung vs. Trauma/posttraumatischer Stress
Viele Menschen, die ein traumatisches Ereignis erlebt haben (z.B. einen Autounfall, Kampfhandlungen oder eine Entführung), erfüllen nicht die Kriterien für Posttraumatische Belastungsstörung. Diese Personen können posttraumatischen Stress (PTS), auch bekannt als akute Belastungsstörung (ABS), erleben. Obwohl PTBS und PTS ähnliche Symptome aufweisen, handelt es sich um unterschiedliche Erkrankungen. Gemeinsame Symptome von PTBS und PTS/ABS:
- Nervosität oder Angst
- Zittern
- Erhöhter Herzschlag
- Schwitzen
- Vermeidung von Erinnerungen an das Ereignis
- Albträume über das Trauma
- Konzentrationsschwierigkeiten
Unterschiede zwischen PTBS und PTS/Trauma: PTBS-Symptome:
- Halten länger als einen Monat an
- Sind schwerwiegend
- Beeinträchtigen das tägliche Leben
- Halten weniger als einen Monat an
- Sind intensiv, aber vorübergehend
- Verursachen keine langfristigen Beeinträchtigungen
* Eine detaillierte Liste der PTBS-Symptome finden Sie hier: PTBS-Symptome.
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Wenn PTS-Symptome anhalten, ist es ratsam, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Einige Beratungssitzungen können oft helfen, das traumatische Ereignis effektiv zu verarbeiten.
PTBS vs. Komplexe PTBS (K-PTBS)

Komplexe PTBS (K-PTBS) ist eine langfristige psychische Störung, die durch wiederholte, chronische und anhaltende traumatische Erfahrungen sozialer und/oder zwischenmenschlicher Natur (z.B. Gefangenschaft, Missbrauch) gekennzeichnet ist. Diese Erfahrungen können zu Gefühlen der Hilflosigkeit, Kontrollverlust und Identitäts- sowie Selbstwahrnehmungsstörungen führen. Prävalenz von K-PTBS: Etwa 0,7–5,5 % der Erwachsenen leiden an K-PTBS [4],[7],[8],[9],[10], mit Raten von bis zu 36 % bei Erwachsenen in psychotherapeutischer Behandlung [4],[11]. Beispiele für Traumata, die zu K-PTBS führen können:
- Sexueller, körperlicher oder emotionaler Missbrauch
- Häusliche Gewalt
- Folter oder Gefangenschaft (z.B. Konzentrationslager, Geiselsituationen)
- Langfristiges Mobbing
In other words: Sie können nach einem einzelnen traumatischen Ereignis, wie einem Unfall, eine PTBS entwickeln, aber dieses Ereignis allein führt nicht zu einer komplexen PTBS. Die Entwicklung einer komplexen PTBS ist wahrscheinlicher, wenn Sie sich über einen längeren Zeitraum in einer traumatischen Situation befanden, aus der Sie sich nicht befreien konnten. Solche Situationen können leicht Monate oder sogar Jahre andauern, und diese langwierigen Erfahrungen führen oft zu erheblichen Persönlichkeitsveränderungen.
Menschen mit komplexer PTBS können Wutausbrüche, anhaltende Traurigkeit und häufige Suizidgedanken erleben. Sie neigen möglicherweise dazu, Erinnerungen an das traumatische Ereignis zu verdrängen oder es in Flashbacks wiederzuerleben. Gefühle von Schuld, Scham, Hilflosigkeit und Wertlosigkeit sind häufig. Betroffene haben oft Schwierigkeiten, anderen zu vertrauen, und es treten Probleme mit Intimität und sozialer Isolation auf.
Unterschiede zwischen PTBS und K-PTBS:
- Einzelne oder wenige traumatische Ereignisse
- Flashbacks
- Albträume über das Trauma
- Vermeidung von Erinnerungen an das Trauma
- Angst und Depression
- Überwachte Wachsamkeit
- Übersteigerter Schreckreflex
- Einige Dissoziation
- Chronische, unausweichliche Traumata
- Flashbacks.
- Nachtschreck und chronische Schlaflosigkeit
- Soziale Isolation, Vermeidung von Beziehungen
- Schwere Störungen in der Affektregulation
- Übermäßige Wachsamkeit, Fixierung auf den Täter
- Fragmentiertes Selbstbild
- Geringe Reizschwelle, schnelle Überforderung
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Obwohl sowohl PTBS als auch K-PTBS behandelbar sind, erfordert K-PTBS oft intensivere Therapieansätze, möglicherweise in Kombination von Methoden wie DBT und EMDR. Wenn Sie den Verdacht haben, an K-PTBS zu leiden, suchen Sie einen Traumatherapeuten auf, bei dem Sie sich wohlfühlen.
Literatur
[1] Dye, H. (2018). The impact and long-term effects of childhood trauma. Journal of Human Behavior in the Social Environment, 28 (3), 381-392.
[2] American Psychiatric Association. (2000). Diagnostic and statistical manual of mental disorders (4th ed., Text rev.). Washington, DC: American Psychiatric Association
[3] Kessler RB. Lifetime Prevalence and age-of-onset distributions of DSM-IV disorders in the National Comorbidity Survey Replication. Achives of General Psychiatry. 2005; 62, (6):593–602.
[4] Cloitre M. ICD-11 complex post-traumatic stress disorder: simplifying diagnosis in trauma populations. The British Journal of Psychiatry. 2020;216(3):129-131. doi:10.1192/bjp.2020.43
[5] Kessler RC, Aguilar-Gaxiola S, Alonso J, Benjet C, Bromet EJ, Cardoso G, et al. Trauma and PTSD in the WHO world mental health surveys. Eur J Psychotraumatol, 8. 2017;(sup5):1353383
Literatur – Teil 2
[6] Stein DJ, McLaughlin KA, Koenen KC, Atwoli L, Friedman MJ, Hill ED, et al. DSM-5 and ICD-11 definitions of posttraumatic stress disorder: investigating “narrow” and “broad” approaches. Depress Anxiety. 2014;31(6):494–505.
[7] Ben-Ezra M, Karatzias T, Hyland P, Brewin CR, Cloitre M, Bisson JI, et al. Posttraumatic stress disorder (PTSD) and complex PTSD (CPTSD) as per ICD-11 proposals: a population study in Israel. Depress Anxiety. 2018.
[8] Cloitre M, Hyland P, Bisson JI, Brewin CR, Roberts NP, Karatzias T, et al. ICD-11 posttraumatic stress disorder and complex posttraumatic stress disorder in the United States: a population-based study. J Trauma Stress. 2019;32(6):833–42.
[9] Hyland P, Karatzias T, Shevlin M, Cloitre M, Ben-Ezra M. A longitudinal study of ICD-11 PTSD and complex PTSD in the general population of Israel. Psychiatry Res. 2020;286:112871.
[10] Hyland P, Shevlin M, Fyvie C, Cloitre M, Karatzias T. The relationship between ICD-11 PTSD, complex PTSD and dissociative experiences. J Trauma Dissociation. 2020;21(1):62–72.
[11] Moller L, Augsburger M, Elklit A, Sogaard U, Simonsen E. Traumatic experiences, ICD-11 PTSD, ICD-11 complex PTSD, and the overlap with ICD-10 diagnoses. Acta Psychiatr Scand. 2020;141(5):421–31.